Massiver Abverkauf Chinesischer Aktien – Ein Markt unter Druck

Bereits vergangenes Jahr entwickelten sich Aktien chinesischer Firmen im Vergleich zu europäischen wie auch amerikanischen Aktien um einiges schlechter. Diese Entwicklung setzte sich im 2022 fort und akzentuierte sich seit anfangs März:

In den letzten Tagen kam es zu einem regelrechten Abverkauf chinesischer Aktien. So büssten die Aktien in Hong Kong, in China wie auch die in den USA gelisteten ADRs chinesischer Aktien massiv an Wert ein. Die Aktienkurse diverser chinesischer Technologie-Unternehmen halbierten sich seit Jahresbeginn. Der Hang Seng Index verlor heute früh beinahe -6%, woraus einem YtD-Rückgang von -21% resultiert. 

Index

Performance YTD

Performance März 2022

Performance 14.3. – 15.3.2022

Hand Seng Index

-21.0%

-18.7%

-5.7%

Shanghai Shenzhen CSI 300 Index

-19.4%

-13.1%

-4.6%

CSI Overseas China Internet Index

-39.3% (per 14.3.22)

-34.2% (per 14.3.22)

n.a.

Quelle: Bloomberg, Daten per 15.03.2022 

Gründe für den Abverkauf 

Die Gründe für den Abverkauf chinesischer Aktien sind vielfältiger Natur und deren Ausmass teils sehr unternehmensspezifisch, doch in der Summe sorgten sie für eine starke Verkaufswelle auf Einzel- wie auch Index-Ebene. 

  • Regulierungsunsicherheiten in China: die regulatorischen Veränderungen sind noch nicht abgeschlossen. Im vergangenen Jahr wurden die Gebühren für Lieferplattformen gesenkt, die Börsennotierung von Didi HK verzögert, die Aussetzung der Glücksspiellizenz fortgesetzt und erst gestern wurde Tencent mit einer "Rekordstrafe" belegt, weil seine Wechat-Pay-Plattform gegen die Regeln der PBOC verstossen hatte. 
  • De-Listing Risiko chinesischer ADRs: Die Aktualisierungen der SEC- und HFCAA-Entscheidungen in der vergangenen Woche haben das Risiko eines De-Listings für China-ADRs erhöht, was Anleger dazu veranlasste, ihr Engagement in China insgesamt in Frage zu stellen. 
  • Geopolitische Risiken im Zusammenhang mit dem Russland/Ukraine-Konflikt: Die USA haben vor Konsequenzen für chinesische Firmen gewarnt, die russischen Unternehmen bei der Umgehung von Sanktionen helfen wollen. In Anbetracht der Russland-Sanktionen scheuen Investoren China-Exposure, da sie das gleiche Risiko befürchten, sollten die Spannungen weiter zunehmen. 
  • Ausbruch von COVID19: stark steigende Corona-Infektionszahlen in China führte dazu, dass grosse Bevölkerungszentren wie Shenzhen (17,5 Mio. Einwohner) und die Provinz Jilin (24 Mio. Einwohner) abgeriegelt wurden. Diese Einschränkungen bedeuten, dass sich die Null-Covid-Politik wahrscheinlich nicht so bald ändern wird, was erhebliche wirtschaftliche Kosten verursachen könnte. 
  • ESG & politische Überlegungen: Globale Staatsfonds/Pensionsfonds äusserten Bedenken hinsichtlich ihres China-Engagements, entweder aus ESG-Gründen oder wegen politischer Risiken, die zu einem gewissen Angebotsüberhang führten. 
  • Investmenthäuser: Die Herabstufung der Kursziele/Empfehlungen durch die Research-Abteilugen diverser Banken belasten die Stimmung zusätzlich, so klassifizierte z.B. JP Morgan letzte Nacht den chinesischen Internetbereich schlicht als "uninvestierbar". 

 

Auswirkungen auf die chinesischen Wandler-Positionen im H.A.M. GCBF 

Wie in vergangenen Jahren ist der Fonds auch aktuell breit über die Regionen verteilt investiert und hat in Folge dessen ein grösseres Asien-Exposure als die gängigen globalen Wandelanleihen-Indizes. Rund 20% des Fonds sind in Wandelanleihen chinesischer Unternehmen investiert. Viele der gehaltenen Wandler besitzen eine tiefe Aktiensensitivität und weisen Obligationen-Charakter auf mit einer attraktiven Verfallsrendite. 

Seit Jahresbeginn verzeichneten die gehaltenen chinesischen Wandler einen Rückgang von -7.8%. Daraus resultiert eine negative Performance-Kontribution von -1.8% auf Fondsebene. Die den Wandler zugrunde liegenden Aktien büssten im gleichen Zeitraum -23.4% ein. 

Der Hang Seng Index brach heute Morgen um -5.7% ein. Die den GCBF-Positionen zugrunde liegenden Aktien fielen um -5.5%, währenddessen die Wandelanleihen um -1.4% nachgaben. Der Kursrückgang der Wandler war weniger der negativen Aktienbewegung geschuldet, sondern mehr der allgemeinen „risk-off“-Stimmung, welche die Market Maker veranlasste, die Bid-Ask Speads für Wandelanleihen auszuweiten und die Bids generell 1 bis 2 Punkte nach unten zu nehmen. In Anbetracht dieser Verwerfungen hielt sich der Performance- Impact auf den Fonds mit -0.3% relativ in Grenzen. 

 

YTD

März 2022

14.3. – 15.3.2022

Kursentwicklung
zugrunde liegende Aktien

-23.4%

-19.3%

-5.5%

Kursentwicklung
China-Wandler H.A.M. GCBF

-7.8%

-8.1%

-1.4%

Performance-Kontribution
China-Wandler H.A.M. GCBF

-1.8%

-1.7%

-0.3%

Quelle: Bloomberg, Daten per 15.03.2022 

Die geschätzte Performance seit Jahresbeginn für den Fonds beläuft sich auf -9.2% (per 14.3.22, letzter offizieller Bewertungskurs per 9.3.22). Die Performance des Refinitiv Global Focus Index für die gleiche Periode steht bei -9.8%. 

Performance per 14.3.2022

YTD

März 2022

H.A.M. GCBF EUR-A

-9.3%

-4.3%

Refinitiv Global Focus Index EUR H

-9.8%

-3.2%

Quelle: Bloomberg, Daten per 14.03.2022, indikativer Fondspreis, da letzter offizieller Bewertungskurs per 9.3.22 

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